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10 Showing Up! Wie Du Dich in der Welt zeigst.


von Achim Feige

Liebe Transformers, liebe Co-Creators, liebe Gestalterinnen und Gestalter einer neuen Zeit!

Wir haben den Berg bestiegen. Wir haben die Extasis erlebt, unser Denken erneuert, und wir sind auf den Rückweg gegangen, wo wir alles Gelernte zu einem neuen Weltbild zusammenfügen. Aber was kommt nun? Viele fragen mich das: Was passiert nun – was machen wir aus dem, was wir erfahren haben? 

Die Frage ist entscheidend. Deine Transformation findet in drei Etappen statt, wir nennen sie, wie Du nun schon weißt: Waking Up, Growing Up und Showing Up. Nun kommt die dritte, vielleicht wichtigste, über die wir bisher noch nicht gesprochen haben. Sie ist auch die Antwort: Jetzt kommt das “Showing Up”. Dein Auftritt. Du zeigst Dich der Welt und bringst das Neue mit.

Darin liegt eine große Aufgabe. Immerhin ist viel passiert. Ich sage es noch einmal: Wir sind aufgebrochen und haben uns in höhere Zustande begeben (Waking Up), wir sind in die Schatten gegangen und haben uns erneuert (Growing Up), aber nun geht es darum, der Welt auch etwas mitzubringen (Showing Up).

Ein Leader bleibt nicht im Wald: Warum Du Dich zeigen willst

Jetzt musst Du Dich zeigen. Viele haben dabei zunächst Hemmungen. Einige verweigern sich regelrecht diesem Schritt, bewusst oder unbewusst. Manche gehen immer wieder ins Retreat, wollen immer wieder auf den Gipfel mit den schönen und besonderen Erfahrungen – aber so läuft es nicht. Andere grübeln immer weiter, wälzen ihre echten und ihre scheinbaren Probleme, tun aber nichts – so läuft es auch nicht.  

Wir haben die Katharsis erlebt, die Reinigung, wir haben jetzt einen inneren Nordstern, der uns ab jetzt führen wird. Jetzt muss der Held wiederkommen von seiner Reise und das Elixier mitbringen. Du bist dieser Held! Ein Leader bleibt nicht im Wald.   

Es ist ja geradezu die zentrale Idee der  Transformational Leader, ihren Weg zu gehen. Gestärkt und geläutert zurück in die Welt zu kommen. Und dort, das wird die nächste große Aufgabe, eine Gemeinschaft zu bauen.  Du gehst als Role Model hinein, aber zu tun hast Du trotzdem. Du kannst den anderen nicht die Lehren vermitteln, die Du gefunden hast. Sie müssen den Weg selbst gehen. Deswegen sagt man auch: Sei die Botschaft – nicht der Botschafter. Das heißt: Sag den anderen nicht, dass sie auch ihre innere Arbeit leisten müssen und wie. Sondern zeige ihnen durch Dein Beispiel, was alles Gutes dabei herauskommt. 

Jetzt stehen für Dich Aufgaben an wie: Vertrauen schaffen. Zuhören lernen. Communitas bilden. Sorge vielleicht für neue Arten der Zusammenkunft. Für andere Arten, miteinander umzugehen. Du kannst das jetzt, durch dein Beispiel. Und Du hast jetzt weniger Angst. Die Angst – etwa vor Autoritätsverlust – hat sich als unbegründet erwiesen, als Hindernis, das zwischen Dir und Deinen Nächsten stand. Egal, ob in der Company, in der Abteilung, in der Nachbarschaft, in der Familie, unter den Freunden. Oder auch: Mit Dir selbst. Viele vergessen sich selbst immer wieder, kümmern sich nicht um sich, das wird Dir in Zukunft nicht mehr passieren.

Wie wir klug mit dem Ego umgehen können

Ich möchte, da es schon um unser Selbst geht, ein paar Worte zum Ego verlieren. In der spirituellen Szene und auch bei den bunten Psycho- und Management-Coaches auf Instagram, hört man immer wieder den Satz: “Überwinde Dein Ego”.  Ich meine, das geht überhaupt nicht. Und es geht darum auch nicht. Du musst nicht Dein Ego abschaffen, es gehört zu uns. Es wird sich immer wieder zu Wort melden. Mach Dir das bewusst – dann hast Du schon eine Großteil der Arbeit geleistet. Du wirst ein durchlässiges, tief verbundenes Ego haben. Wenn es sich mit seinen Ängsten meldet, mit Geltungssucht, oder sich angegriffen fühlt – dann kannst Du diese Informationen aufnehmen, sie benutzen, bist ihnen nicht mehr ausgeliefert.

Denn heute hast Du eine neue Beziehung zu Deinem Herzen, Deinem Körper, Du kannst mehr fühlen und mehr zulassen. Früher warst Du einfach nur gestresst, wenn es schwierig wurde. Body, Heart, Mind und Action, so nennen wir die vier Anker des Leadership. 

Es gibt noch eine zweite Frage, die mir manchmal gestellt wird. Sie lautet einfach nur: Wofür? Wofür mache ich das denn alles? Darauf können wir zunächst ex negativo antworten: Jedenfalls nicht für das Boot, die Rolex, das große Haus oder was Dir sonst noch für Statussymbole einfallen. Sondern für einen größeren Zusammenhang.

Tu es für Dein bewusstes Sein, das Du mit anderen verbunden genießt und weiter entwickelst. Tu es für die neue Art, Dich und andere zu sehen. Für die Überraschungen, die da noch kommen werden, wenn Du so in die Welt hineingehst.

Was Dir den Schritt nach außen erleichtert

Übrigens, falls Du zu denen gehörst, die es aber doch ein wenig zu Statussymbolen hinzieht, um bei diesem Beispiel einmal zu bleiben: Wo kommt das her? Schau Dir solche inneren Werte bewusst an. Sie sollten keine hidden scripts sein, die Dich heimlich beherrschen, die Dir von Eltern oder Gesellschaft einfach mitgegeben worden sind und nun weiterwirken. Sondern Du solltest heute bewusst mit ihnen arbeiten können. Schau sie Dir an, leugne sie nicht, behalte einige, wirf andere über Bord. 

Dein letztes Hindernis: Hast Du Angst vor dem Schritt nach draußen? Dann bau Dir ein Support-System. Man braucht Gleichgesinnte, um es zu schaffen. Keine und keiner meistert alles allein, als Rambo geht niemand mehr durch die Welt (als Wonderwoman auch nicht). Such Dir Mentoren. Einen Zirkel der Gleichgesinnten. Trefft Euch regelmäßig, damit Ihr nicht in die alten Muster zurückfallt.

Du willst Dich zeigen ohne die frühere Fassade, Du hast die Rüstung abgelegt, aber Du wirst Stärke und Verletzlichkeit verbinden. In einer professionellen Rolle. Dann kannst Du Deine Communitas aufbauen. Kannst der Gemeinschaft dienen. Das unterscheidet Leader von Eremiten! Wir tun es für eine andere, für eine bessere Welt.

Dein
Achim